Montag, 1. Oktober 2012

Ich schreibe seinen Namen langsam entlang  meiner Wand, zu den anderen Leuten, die mir bisher wichtig waren, ohne mir sicher zu sein, wer er eigentlich genau ist. Man kann niemanden kennen, ohne seine Lebensgeschichte jemals gehört zu haben. Nach dem dritten mal schreiben, bin ich mir zwar sicher, das er mir viel bedeutet, aber immer noch nicht so sicher, zu sagen, das ich weiß, wer er überhaupt ist. Zwar sehe ich ihn Tag täglich, aber wirklich geredet, haben wir noch nie. Was mich eigentlich ziemlich wundert. Bevor ich seinen Namen ausspreche, schaue ich nochmal nach, ob irgendwer mich hören könnte. Irgendwer, der alles zerstören könnte. Dann spreche ich ihn langsam &' deutlich aus. Erst leise, um ihn nachher etwas lauter &' schöner auszusprechen. Nach dem drittem wiederholen, schmückt ein Lächeln meine Lippen. Kein großes, aber immerhin ein so kleines, das ich leise anfange zu lachen. Ich sehe in den Spiegel &' merke, wie dumm ich dabei aussehe. Sein Name ist schön. Irgendwie schöner als die anderen, die ich bis jetzt gehört habe. Irgendwie anders. Nicht so'n mainstream assibratzen Kram. Irgendwann, sollte ich seinen Eltern dafür ein fettes Kompliment machen. Geschweige denn, wenn ich sie überhaupt jemals sehen werde. Wenn ich seinen Namen bis dahin überhaupt immer noch so schön finde. Wenn ich ihn, bis zu dem Tag immer noch so Wundervoll finde. Wenn sein Name immer noch meine Wand schmücken wird.